Mit der Simson zur Ostsee

„Was früher üblich war, muss doch auch heute noch möglich sein“ dachten wir. Also hatten wir uns vorgenommen mit der Simson zur Ostsee zu fahren. Gesagt, getan! Anfang des Jahres wurde ein Campingplatz auf der Insel Poel ausgesucht. Da wir noch einen Bogen über Bandekow fahren wollten um dort Freunde zu besuchen und Mittag zu essen, lag also eine Strecke von ca. 220km vor uns. Das sollte zu schaffen sein.

Am 29.05. war es dann soweit. Wir trafen uns um 8:30Uhr in Ahlum mit 8 Fahrzeugen. Gegen 9:00Uhr starteten wir dann. Erster Halt war in Hitzacker. Dort gab es bei Martin und Manuela heißen Kaffee und ein paar Minuten Pause. Bei Temperaturen unter 10°C war das auch sehr angenehm.  Nun hatten wir Martin mit seinem Wartburg als standesgemäßes Begleitfahrzeug dabei. Also auf zur Fähre nach Bleckede. Dort trafen wir, wie geplant, auf Matthias, der aus der Nähe von Nienburg mit seinem Duo kam. Nun waren wir vollzählig.

Gegen 12:30Uhr waren wir in Bandekow. Die Tische waren schon gedeckt und der Grill vorbereitet. Es wurde gegessen, gequatscht und sich (mal wieder) aufgewärmt. Gegen 14:00Uhr ging es dann weiter über Gadebusch nach Wismar. Am Wismarer Hafen wurde standesgemäß gestoppt um sich ein Fischbrötchen zu holen. Die Luft war inzwischen angenehm warm aber so langsam wusste man nicht mehr wie man sitzen soll. Egal – wir sind ja bald am Ziel. Also starteten wir die Motoren, ließen unseren typischen „Zweitaktduft“ im Hafen und fuhren weiter. Kurz nach 18:00Uhr waren wir dann am Campingplatz Leuchtturm auf der Insel Poel angekommen.

Unsere Frauen waren mit Anhängergespannen schon etwa 2 Stunden vor uns angekommen. Die Wohnwagen und Zelte wurden nun aufgebaut und es begann der gemütliche Teil des Tages. Die Anreise verlief schon mal ohne technische Probleme.

Die nächsten 2 Tage entspannten wir an der Ostsee. Am 31.05. unternahmen wir mit den Mopeds noch eine kleine Spritztour über die Insel. Dabei waren uns noch Kleinigkeiten an den Fahrzeugen aufgefallen, die auch noch repariert wurden. Am 01.06. Traten wir nun unsere Rückreise an. Das Wetter meinte es wieder gut mit uns. Kurz nach 11:00Uhr rollten wir vom Campingplatz. In Wismar wurde kurz gestoppt zum Tanken und wir verabschiedeten uns von Matthias. Voller Elan ging es weiter. Alles lief tadellos bis kurz hinter Ludwigslust. Ein kurzer Knall und eine Rauchwolke ließen schlimmes ahnen. Aber es war nur ein improvisierter Schalldämpfer, der sich in seine Einzelteile zerlegt hatte. Florian sprintete zur Tankstelle und kaufte eine Getränkedose. Schnell austrinken, 3 Löcher reingeschlagen und in den Schalldämpfer gesteckt – das hält bis nach Hause. Und genau so war es auch. Simsonfahrer sind eben Meister der Improvisation.

18:30Uhr waren wir, müde aber glücklich, alle wieder in Ahlum angekommen. Noch einen Kaffee zusammen trinken und dann fährt jeder nach Hause. Es war mir ein großes Vergnügen in diesem tollen Team und auf diese besondere Weise Kraftstoff zu verbrauchen!

Unser nächstes Abenteuer steht auch schon vor der Tür. Am Pfingstwochenende sind wir, wie jedes Jahr, beim IFA-Treffen in Holland. Dieses Jahr allerdings nicht mehr in Epse, sondern in Zeewolde vor den Türen von Amsterdam. Diese Strecke wird dann aber mit Trabant und Wartburg zurückgelegt.

 

 

Mathias Simon